Was macht eine gute Partnerschaft aus? In einer positiven Partnerschaft setzen wir uns füreinander ein, unterstützen uns gegenseitig, schenken uns Aufmerksamkeit oder Zeit – kurzum, wir bereichern das Leben der anderen Person. Die Psychologin Barbara Fredrickson zeigt beispielsweise, dass insbesondere positive Emotionen unser eigenes Denken erweitern und uns in die Lage versetzen, enger mit anderen in Beziehung zu treten. Betrachten wir jedoch den Status quo unserer Naturbeziehungen, vor allem in Städten, so scheint der Sprung zu einer liebvollen, von positiven Emotionen geprägten Partnerschaft riesig zu sein. Gerade weil ein partnerschaftlicher Umgang mit der Natur im Alltag nur selten geübt wird, fragen wir uns, wie wir die positive Perspektive einer Mensch-Natur Partnerschaft in Städten stärken können.
Unsere Vision einer Mensch-Natur Partnerschaft als Teil des Guten Lebens lenkt den Blick auf positive Emotionen und Werte wie etwa Fürsorge oder Mitgefühl als Zielwissen für Nachhaltigkeitstransformationen. Sie dient als zentraler Bezugspunkt für unsere Überlegungen in diesem Essay. Wie wir Menschen die nicht-menschliche Natur verstehen und mit ihr in Beziehung treten hat sich über Jahrtausende hinweg global auf unterschiedlichste Art und Weise herausgebildet und zu einer großen Vielfalt kulturell geprägter Weltanschauungen und Wertvorstellungen geführt (IPBES 2022). Wir sind daher überzeugt, dass Perspektiven und Wissensformen aus anderen Kulturen uns helfen können, unser Verständnis der Beziehung zwischen menschlicher und nicht-menschlicher Natur zu hinterfragen und im positiven Sinne zu erweitern.
Auf der Suche nach anderen Weltanschauungen und Werten, die einen partnerschaftlichen Umgang mit der nicht-menschlicher Natur in den Mittelpunkt rücken sind wir über enge Freundinnen auf das Buch "Braiding Sweetgrass: Indigenous Wisdom, Scientific Knowledge and the Teachings of Plants" von Robin Wall Kimmerer gestoßen (2021 als "Geflochtenes Süßgras" in deutscher Übersetzung im Aufbau Verlag erschienen). Kimmerer ist eine Pflanzenökologin und eine begnadete Geschichtenerzählerin. Sie ist Professorin an der State University in New York und Mitglied der Potawatomi Nation. In ihrem Buch nähert sie sich den Beziehungen zwischen menschlicher und nicht-menschlicher Natur durch Essays, die das Thema auf unterschiedliche Weise beleuchten. Dabei verwebt sie die Welten der wissenschaftlichen Sprache mit dem Denken und Wissen ihrer Vorfahren und bringt sie in einen fruchtbaren Dialog. Als Ökologin befasst sie sich mit Pflanzen und ganzen Ökosystemen aus einem wissenschaftlich-rationalen Blickwinkel. Über die nicht-menschliche Natur spricht sie als wertvolle Lehrmeisterin, respektvoll als Gegenüber auf Augenhöhe und nicht als seelenloses Untersuchungsobjekt. So bezeichnet Kimmerer den Menschen nicht als Krone, sondern als kleinen Bruder der Schöpfung und begründet dies mit der naturwissenschaftlichen Einsicht, dass wir im Vergleich zu anderen Lebewesen wenig evolutionäre Erfahrung haben. Kimmerer betont, dass wir uns als Lernende verstehen sollten, um den reichen Erfahrungsschatz und die Weisheiten der Pflanzen wahrzunehmen und wertzuschätzen.
In diesem Essay wollen wir ihre Gedanken aus "Geflochtenes Süßgras" auf unser eigenes Verständnis von Mensch-Natur Partnerschaften beziehen und insbesondere nach Geschichten Ausschau halten, die für neue Ansätze in der Stadtplanung fruchtbar sein können. Wäre es zum Beispiel denkbar, unsere tierischen und pflanzlichen Mitbewohner als Ratgeber zu betrachten, um ihre Weisheit stärker in die Planung und Entwicklung unserer Städte einzubeziehen?
Zum Auftakt erzählt Kimmerer die Schöpfungsgeschichte der Potawatomi Nation, die sich grundlegend von der christlichen Erzählung von Adam und Eva unterscheidet. Sie erzählt in einer äußerst lebendigen Sprache von der Himmelsfrau, die vom Himmel fiel und nur durch die Großzügigkeit anderer Tiere in die Lage versetzt wurde, ein Zuhause zu finden. Dabei schufen sie gemeinsam die Welt1. Die Geschichte verdeutlicht, dass wir Menschen in einer imaginären Hierarchie nicht über, sondern neben anderen Arten stehen. Für Kimmerer sind wir ein integraler Bestandteil der Natur. Wir Menschen können von Pflanzen und Tieren viel lernen, da andere Lebewesen über einen reichhaltigeren Erfahrungsschatz verfügen und ihre Weisheit an uns Menschen weitergeben können. Etwa wenn sie uns vor Augen führen, wie im Miteinander von Alge und Pilz eine wertvolle partnerschaftliche Beziehung in Form von Flechten entsteht, die beiden das Überleben ermöglicht. Das gilt auch, wenn wir einen Fluss beobachten und seinem Rauschen zuhören und bemerken, dass er Zeit und Raum in anderen Dimensionen wahrnimmt als wir Menschen.
Auf wertschätzende Weise erzählt das Buch, wie die nicht-menschliche Natur uns nicht nur versorgt und unsere Bedürfnisse stillt, sondern dass ihre Geschenke, wie Walderdbeeren oder wilder Lauch im Frühling, eben auch mit einer Verantwortung verbunden sind. Diese Gegenseitigkeit in der Beziehung können wir Menschen mit Leben füllen, indem wir dankbar sind und versuchen, etwas zurückzugeben. Das Prinzip dahinter nennt Kimmerer die Ehrenhafte Ernte ("honorable harvest"). Davon profitieren sowohl die Nehmenden als auch die Gebenden: Die Nehmenden müssen etwas Wertvolles zurückgeben, das den Gebenden hilft, wieder etwas zurückgeben zu können. "Als Menschen sind wir dafür verantwortlich, Möglichkeiten zu finden, wie wir mit der nicht-menschlichen Welt in einen Austausch eintreten können" (S. 222). Ein weiterer Grundsatz ist der sorgsame und verantwortungsvolle Umgang mit der Natur und den Pflanzen, also nie die ersten wilden Erdbeeren zu nehmen, denn es könnten die Letzten sein und nie alles nehmen, sondern nur so viel, wie man selbst braucht. Auch regt Kimmerer dazu an, uns die Frage zu stellen, warum wir etwas nehmen, ob es aus einer Notwendigkeit heraus oder aus Gier geschieht. Als weiteres Beispiel wie wir Menschen etwas Wertvolles zurückgeben können, nennt Kimmerer die Fürsorge für das Land, die auf einer genauen Kenntnis der Bedürfnisse beruht. Gerade in der Analyse der Bedürfnisse liegt auch eine Stärke der räumlichen Planungsdisziplinen, wenn etwa die Daseinsfunktionen genau unter die Lupe genommen werden und in planerischen Vorgaben zur Daseinsvorsorge übersetzt werden. Doch wie könnte eine planerische Fürsorge aussehen, die sowohl die Bedürfnisse der nicht-menschlichen Natur stärker achtet als auch versucht, für einen Austausch im Sinne der Ehrenhaften Ernte einzutreten?
Vor allem in den Städten scheint die Idee einer solchen ehrenvollen Ernte abstrakt zu sein. Wir beanspruchen besonders in urbanen Räumen sehr viel Material und Energie von anderswo für unsere ressourcenintensiven Lebensweisen und wissen oft nicht, wo und unter welchen Bedingungen etwas gepflanzt und geerntet wurde. Auch Kimmerer lenkt den Blick auf einen grundlegenden Widerspruch, da wir Menschen als heterotrophe Lebewesen mit unserem Stoffwechsel dazu verurteilt sind, mehr zu nehmen als zu geben, und unser Dasein von den autotrophen Lebewesen abhängig ist. Doch hinter dem vordergründigen Widerspruch verbirgt sich zugleich das Geheimnis zur Aufrechterhaltung einer Wechselbeziehung, von der wir seit jeher abhängig sind: "Wir müssen das Leben um uns herum ehren und zugleich verbrauchen, um davon zu leben" (S. 206f). Die Ehrenhafte Ernte lädt uns ein, die erhaltenen Geschenke in einem lebendigen Austausch zu erwidern.
Robin Wall Kimmerer beschreibt in vielen kleinen und großen Geschichte ihre innige Beziehung mit der nicht-menschlichen Natur. Obwohl Sie auch immer wieder eigene Grenzen offenbart und vom Scheitern berichtet, betont Sie stets das Positive, das aus der Verbindung zur nicht-menschlichen Natur entstehen kann. Hier liegt eine besondere Stärke der Geschichten, in denen Kimmerer es immer wieder schafft, Bilder einer partnerschaftlichen, sich gegenseitig berührenden Verbindung zu schaffen. Diese Sicht- und Erzählweise von einer positiven Beziehung auf Augenhöhe steht im Gegensatz zu Denkweisen und Weltanschauungen, die unsere Abhängigkeit von Naturressourcen und unsere Anfälligkeit für Naturgefahren in den Mittelpunkt rücken. Eben diese Perspektive auf unser Verhältnis zur nicht-menschlichen Natur wird auch in Wissenschaft und Politik häufig verwendet: Wir Menschen sind es, die die Natur für Nahrung, Materialien und Erholung brauchen, und wir sind es, die von Naturkatastrophen bedroht werden. Damit wird eine Dichotomie geschaffen bzw. verstärkt, in der sich Mensch und Natur als zwei getrennte (Gruppen von) Akteur*innen gegenüberstehen.
In Wien und Dresden, also den Städten, in denen wir leben, erkennen wir ähnliche anthropozentrische Beziehungsmuster im Bemühen um eine nachhaltige Planung und Entwicklung der Stadt. So wird beispielweise versucht, unsere Abhängigkeit und Anfälligkeit gegenüber der nicht-menschlichen Natur durch Pläne und Maßnahmen zur städtischen Resilienz zu verringern, wie etwa mit dem "Hitze Handbuch" der Stadt Dresden. Außerdem werden zunehmend Ökosystemleistungen und naturbasierte Lösungen vorgeschlagen, um menschliche Probleme zu lösen, z.B. werden Bäume gepflanzt, um uns vor Hitze zu schützen oder Wassersprenkler an heißen versiegelten Orten aufgestellt, um die passierenden Menschen zu kühlen. Für uns sind dies wertvolle Beiträge, die die Städte lebenswerter und zukunftsfähiger machen, aber im Spiegel der Erzählungen von Robin Wall Kimmerer einen blinden Fleck offenbaren: Kimmerer beschreibt Schenkbeziehungen und gibt uns Beispiele an die Hand, in denen sich Menschen bedanken und dafür Sorge tragen, dass die Gaben der nicht-menschlichen Natur auch für künftige Generationen zur Verfügung stehen. In der Stadtplanung hingegen beobachten wir eine Tendenz zu einem funktionalen Verhältnis im Sinne einer Zweckbeziehung, wobei einseitig versucht wird, die nicht-menschliche Natur für menschliche Bedürfnisse verfügbar und nutzbar zu machen. In Kimmerers Geschichten geht es dagegen stets um eine wechselseitige und vor allem respektvolle Beziehung, aus der immer wieder Resonanzmomente hervorleuchten. So berichtet sie von ihrer Erfahrung, einen überdüngten Teich auf ihrem Grundstück in ein klares Badewasser zu verwandeln. Um einen Lebensraum derart umzugestalten, müssen Prioritäten gesetzt werden. Die vorhandenen Lebensgemeinschaften müssen unter Kontrolle gebracht und zum Teil zerstört werden, um die eigenen Nutzungsansprüche durchzusetzen. Ganz praktisch bedeutet dies, dass Kimmerer den vorhandenen Algenteppich mit seinen Abermillionen mikroskopisch kleinen Bewohnern über Wochen zusammenharkt und aus dem Teich entfernt. Dabei reflektiert sie ihre Tätigkeiten als Widerspruch zu ihrer Überzeugung, nach der auch die kleinsten Lebewesen wertvoll sind. Daher entscheidet sich im kleinen Kosmos ihres Gartens dafür, die Algen zu kompostieren und die Äste und Zweige aufzuschichten, um anderen Tieren Nistmaterial zur Verfügung zu stellen. Sie berichtet davon, wie wichtig es ist, bewusste Entscheidungen zu treffen und darauf zu achten, den eigenen Respekt vor anderen Lebewesen nicht zu verschwenden und immer wieder nach Möglichkeiten zu suchen, die Verbundenheit zu stärken.
Das Verständnis einer tiefen Verbundenheit zwischen Mensch und Natur wird zunehmend als ein wichtiger Schlüssel zur Nachhaltigkeit gesehen. So hat der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) in seinem jüngsten Hauptgutachten 2023 die Vision "Gesund leben auf einer gesunden Erde" herausgearbeitet. Auf europäischer Ebene forderte bereits 2019 die Konferenz "Europe that Protects: Safeguarding Our Planet, Safeguarding Our Health" der Europäischen Umweltagentur (EEA) in Helsinki einen Bewusstseins- und Wertewandel hin zu einer planetaren Gesundheit, der die Zusammenhänge zwischen menschlicher und nicht-menschlicher Gesundheit ernst nimmt. Insbesondere den Planungsdisziplinen wird eine Schlüsselrolle auf dem Weg zur "gesunden Stadt" zugeschrieben, da sowohl die Verbindung zwischen Mensch und Natur als auch die Gesundheit der Natur selbst als Kernanliegen der Stadtplanung angesehen werden.
Die stärkere Berücksichtigung einer solchen planetaren Gesundheit in der Stadtplanung kann sicherlich positive Auswirkungen haben, indem mehr über gesunde Städte nachgedacht wird und wie sie ganzheitlich gefördert werden können. Nach der Lektüre von "Geflochtenes Süßgras" sind wir jedoch der Ansicht, dass die Planung mehr tun kann, um den Wert der nicht-menschlichen Natur in unseren Städten zu stärken und zu kultivieren. So basieren die Ideen zur planetaren Gesundheit zwar auf Reziprozität, dennoch sind sie im Kern anthropozentrisch und instrumentell verengt. Kimmerer geht in ihren Geschichten noch einen Schritt weiter, indem Sie die respektvolle Ausgestaltung der Mensch-Natur Beziehung als einen integralen Bestandteil des Guten Lebens betrachtet. Ihr Buch lässt uns spüren, dass die nicht-menschliche Natur einen Wert ohne Gegenleistung besitzt, dass nicht-instrumentelle Beziehungen einen relationalen Mehrwert haben. Und es zeigt, dass wir Menschen unsere Fähigkeiten zu Emotionen und Tugenden wie Fürsorge, Dankbarkeit und Mitgefühl zielgerichtet einsetzen können.
Eine partnerschaftliche Beziehung mit der Natur, mit bestimmten Landschaften, Tieren oder Pflanzen kann uns Verbundenheit und Freude fühlen lassen. So beschreibt Kimmerer die Überraschung und Freude, wenn sie im Frühling zum ersten Mal wilde Erdbeeren entdeckt. Ich (Maeve) kann mich an eine Wanderung in den Österreichischen Alpen erinnern, wo wir beim Aufstieg ganz, ganz viele wilde Heidelbeeren fanden und beim Abstieg wunderschöne Eierschwammerl (Pfifferlinge) entdeckten. Durch diese Geschenke des Waldes habe ich mich sehr reich gefühlt. Und es gab so viel davon – wir konnten uns unsere Bäuche mit Beeren vollschlagen und eine ganze Brotzeitbox Eierschwammerl mitnehmen und trotzdem noch so viel für andere Menschen und Tiere lassen. Es ist nicht selbstverständlich, dass die nicht-menschliche Natur uns so beschenkt. Solche Erlebnisse können uns helfen, positive, respektvolle Beziehungen aufzubauen und die Natur als integralen Bestandteil des Guten Lebens zu sehen. Ich denke, wir sollten diese Geschenke nicht als "services" betrachten, auf die wir ohnehin ein Anrecht hätten, sondern als etwas Besonderes sehen und im Gegenzug für diese Großzügigkeit Dankbarkeit und Fürsorge ausdrücken. Doch wie können wir diese Dankbarkeit und Fürsorge in unseren Städten mit Leben füllen? Was können wir den Pflanzen und Tieren bei der Planung und Entwicklung unserer Städte zurückgeben? Der erste Schritt ist, so Kimmerer, überhaupt über solche Fragen nachzudenken und dann, mit der eigenen Kreativität und den eigenen Fähigkeiten, passende Antworten zu entwickeln. Auf die Frage, was eine Student*innengruppe dem Süßgras zurückgeben kann, wird es am Lagerfeuer schließlich sehr kreativ: Die Ideen reichen von geflochtenen Weihnachtsgeschenken, über groß angelegte Aufklärungskampagnen an Schulen bis hin zu staatlichen Zertifizierungssysteme für die dankbare Ernte von Süßgras.
Im Kontrast zu Freude und positiver Verbundenheit stehen die allgegenwärtigen Informationen zum (desaströsen) Zustand der Welt und der weltumspannenden Zerstörung von Lebensräumen. Diese negativen Informationen lösen oft Verzweiflung aus, rauben den Menschen Kraft und Freude und lähmen sie, anstatt sie zum Handeln zu ermutigen. Robin Wall Kimmerer sieht in der Erneuerung ein starkes Gegenmittel gegen Verzweiflung, um wieder in einen positiven und kreativen Austausch mit der nicht-menschlichen Natur zu treten und schließlich Verantwortung übernehmen zu können. Bei der Erneuerung geht es sowohl um die materielle Erneuerung und Sanierung zerstörter Lebensräume als auch um die Erneuerung der kulturellen Identität. So sollten wir hinterfragen, was wir eigentlich erneuern wollen: "Land zu erneuern, ohne unsere Beziehung zu ihm zu erneuern, ist sinnlos. Es ist die Beziehung, die bleiben wird und das erneuerte Land erhält" (S. 393).
Als Naturwissenschaftlerin beherrscht Kimmerer die Methoden des Messens, Erfassens und Analysierens. Sie setzt sie demütig und respektvoll ein, um die Bedürfnisse anderer Spezies zu verstehen und wechselseitige Beziehungen aufzubauen. So schreibt Kimmerer von Kulturen der regenerativen Gegenseitigkeit, in denen reich sein bedeutet, genug zum Teilen zu haben und viele partnerschaftlichen Beziehungen zu führen. Auch wir in unseren Rollen als Forscher*innen und Planer*innen vermitteln zwischen Innen und Außen und können beides adressieren: Wissen über Stadtstrukturen im Außen und Wissen über Dankbarkeit und Respekt im Innen. Beides ist wichtig für die Erneuerung unserer Städte im Außen und Erneuerung unserer Wertschätzung der nicht-menschlichen Natur im Innen.
Das Buch "geflochtenes Süßgras" war eine große Inspirationsquelle für eine positive Perspektive auf die Mensch-Natur Beziehung im Sinne einer Partnerschaft. Auf einer persönlichen Ebene gewährte uns Robin Wall Kimmerer Zugang zu einer anderen Art der Weltwahrnehmung und zeigte uns, wie wir besser auf die nicht-menschliche Natur hören und die Freude am Geben und Nehmen entdecken können. Wir sind davon überzeugt, dass wir den Stimmen der nicht-menschlichen Natur bei der Planung und Gestaltung unserer Städte mehr Aufmerksamkeit schenken und ihre vielen Gaben dankbarer annehmen und erwidern sollten. Wir sollten uns mehr auf die positiven Aspekte der Mensch-Natur Beziehung konzentrieren, damit es uns gelingt, neue wechselseitige Ansätze für und mit der Stadtplanung zu entwickeln.
Vielen Dank für die wunderbare Lektüre und die wertvollen und inspirierenden Einblicke in das Flechten von Süßgras!
Autoren: Philip Harms, Maeve Hofer
Bei Fragen oder Kommentaren zu unserem Essay haben, zögere bitte nicht, uns zu kontaktieren (p.harms). @ioer.de
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1 Es lohnt sich, die Schöpfungsgeschichte in Kimmerer (2013) oder in der von ihr zitierten Quelle Shenandoah und George (1988) zu lesen.
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